Aufräumen in Illingen

2022-09-24 12:27:42 By : Ms. Sasha Liu

Illingen Die Umweltaktivisten Volker Wieland (bekannt als Barfußgeher) und der Illinger Bürger Arno Meyer, der täglich Müll einsammelt, den andere Leute achtlos wegwerfen, machten im Zuge der Europäischen Mobilitätswoche und zum World Cleanup Day auf dem neu angelegten Freigelände vor der Brauturmgalerie auf sich und ihre Intentionen unter dem Motto „Fuß-Verkehr ist Basis-Mobilität für alle Menschen“ aufmerksam.

Sie wollten Fußspuren hinterlassen. „Heute denken viele beim Wort ‘Mobilität’ nicht an die eigenen Füße. Obwohl Gehen die ursprüngliche und natürliche Form der Mobilität ist, gibt es für das Bewegen keinen Lobbyverband, wie beispielsweise ADAC für das Auto“, bemängelt Meyer im Gespräch mit der SZ. Den Fußgängern wurde von den beiden Naturschützern ein roter Teppich ausgelegt – sozusagen als Einladung, das neue Freigelände zu betreten und es sich dort gemütlich zu machen. Dafür wurde auch eine Hängematte symbolisch zwischen zwei Masten angebracht. Ziel war es, Menschen, die hier verweilen, auch für den wertschätzenden Umgang mit diesem schönen Fleckchen zu motivieren. Gleichzeitig sensibilisierte das Team die Besucher, Kippen nicht einfach auf den Boden zu werfen. „Zigarettenkippen sind weltweit das am häufigsten weggeworfene Abfallprodukt“, informierte Meyer und führte weiter aus: „In Zigarettenstummeln sind jede Menge giftige Substanzen enthalten, Arsen, Blei Cadmium, Formaldehyd, Chrom, Kupfer, Benzol, Nikotin, und der Filter besteht zudem aus Kunststoff.“

Nach und nach würden diese giftigen Stoffe in die Umwelt abgegeben, wenn weggeworfene Kippen auf dem Boden liegen und durch Regenwasser ausgespült werden. „Zwischen 35 000 und 40 000 Zigarettenkippen landen in der Gemeinde Illingen pro Tag in der Umwelt. Dazu unzählige andere Müllstücke“, so Meyer. Probleme mit Kippen verursachen auch die Mülleimer auf den neu angelegten Wasserterrassen. In dem Mülleimer ist zwar eine kleine Vorrichtung, um Kippen zu entsorgen, die sei aber regendurchlässig, und somit würden die Giftstoffe aus Zigarettenkippen in den Boden und ins Wasser entlassen. „Gerade hier an den Wasserterrassen spielen Kinder gerne barfuß im Wasser“, gibt Meyer zu bedenken. Die ersten Verfärbungen durch nass gewordene Kippenstummel sind schon auf dem neuen Fußboden zu sehen, kritisiert der Umweltaktivist, der unermüdlich gegen den Müll im Einsatz ist. Er war mit weiteren fünf Leuten am World Cleanup Day zwischen Illingen und Uchtelfangen unterwegs.„Die Gemeinde hatte uns eine Straßensperre eingerichtet, so dass wir  sicher sammeln konnten“, freute sich der Team-Sprecher.

In Illingen gab es verschiedene Cleanup-Aktionen. Mehr als150 Kilogramm wurden insgesamt eingesammelt. „Mit dabei auch ein großer undichter Ölkanister, über den nach und nach eine große Menge Öl ins Erdreich gelangt ist. Zahlreiche Glas- und Pfandflaschen konnten zurück in den Kreislauf gebracht werden“, fasste Meyer zusammen.