Carcoustics erneut in Preisabsprachen involviert - vorarlberg.ORF.at

2022-09-24 12:27:19 By : Mr. Kevin Wang

Dem Automobilzulieferer Carcoustics International mit zwei Standorten in Vorarlberg ist vom deutschen Bundeskartellamt erneut die Teilnahme an Preisabsprachen nachgewiesen worden. Wegen Mithilfe zur Aufdeckung entgeht Carcousticsaber einer Millionen-Kartellstrafe.

Bereits im Juni 2015 wurde über mehrere deutsche und österreichische Automobilzulieferer, darunter die Carcoustics International GmbH mit Hauptsitz in Leverkusen (D), eine Kartellstrafe in Höhe von 75 Millionen Euro verhängt - mehr dazu in Kartellstrafe für Carcoustics. Damals ging es um Preisabsprachen für akustisch wirksame Bauteile wie Kofferraumauskleidungen, Radlaufschalen und Motorraumschalldämpfungen.

Wärmeabschirmbleche bestehen aus Aluminium und sollen die in Fahrzeugen in erster Linie im Motorraum und am Abgasstrang entstehende Strahlungswärme gegen andere Fahrzeugbereiche abschirmen.

Im aktuellen Verfahren stehen jetzt Preisabsprachen rund um sogenannte Wärmeabschirmbleche im Fokus. Wie das Bundeskartellamt in Bonn vor wenigen Tagen bekannt gab, habe es Bußgelder in Höhe von 9,6 Millionen Euro gegen drei Hersteller von solchen Wärmeabschirmblechen und deren Verantwortliche verhängt. Die Strafe betreffe die Elring Klinger Abschirmtechnik (Schweiz) AG in Sevelen, die Estamp S.A.U in Terrassa in Spanien sowie die Lydall Gerhardi GmbH & Co KG in Meinerzhagen (D). „Gegen das ebenfalls an den Absprachen beteiligte Unternehmen Carcoustics International GmbH wurde kein Bußgeld verhängt, weil es durch seine Kooperation dazu beigetragen hat, das Kartell aufzudecken und nachzuweisen“, so das Bundeskartellamt.

Den Unternehmen wird vorgeworfen, sich im Jahr 2011 über die Weitergabe gestiegener Materialpreise an den Kunden VW abgestimmt zu haben. Die Höhe des Bußgeldes bemesse sich grundsätzlich an der Schwere und der Dauer eines Verstoßes. In dem Verfahren seien allerdings zu Gunsten der Kartellteilnehmer auch die Marktmacht und das Verhalten der Marktgegenseite berücksichtigt worden. Die verhängten Strafen seien zwar noch nicht rechtskräftig. Allerdings habe man mit den drei Unternehmen einvernehmliche Verfahrensabschlüsse, sogenannte „Settlements“, erzielt.

Carcoustics unterhält in Vorarlberg zwei wichtige Standorte in Klaus und Rankweil. Zuletzt befanden sich die Schaltzentralen samt Entwicklungsabteilungen und einem Teil der Produktion von zwei Geschäftsbereichen der Carcoustics-Gruppe im Land, nämlich Thermoformen und Aluforming.

In Vorarlberg werden mehr als 250 Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt arbeiten bei Carcoustics rund 1.900 Mitarbeiter am Hauptsitz in Leverkusen und an zwölf weiteren Standorten in Europa, Amerika und Asien. Im Vorjahr wurde die Carcoustics-Gruppe von der Liaoning Dare Industrial Company LTD (Dare Group) aus China gekauft - mehr dazu in Chinesischer Investor kauft Carcoustics.