Hitzewelle NRW: Bis zu 45 Grad? Wie realistisch Temperatur ist

2022-07-12 08:46:53 By : Mr. Jack Wu

Der Sommer könnte ab kommender Woche NRW mit voller Wucht treffen. Bis zu 45 Grad sagen einige Wettermodelle voraus – ist das realistisch?

Köln – Die erste große Hitzewelle des Jahres haben Deutschland und auch NRW bereits vor einigen Wochen erlebt, als es Mitte Juni bis zu 38 Grad heiß wurde. Geht man nach einigen Wetterexperten, handelte es sich dabei allerdings bloß um den Vorboten für noch viel höhere Temperaturen: Für die kommende Woche, genauer gesagt ab Sonntag, 17. Juli, sagen einige Meteorologen sogar Temperaturen von bis zu 45 Grad voraus: Selbst mit Badeseen in Köln und NRW ist das eine heftige Zahl – selbst für echte Sonnenanbeter. Doch wie realistisch ist ein solcher Wert?

Die Vorhersagen sowie Wetter-Expertinnen und -Experten sind sich dabei uneinig. ARD-Wettermann Carsten Schwanke etwa hält mit Blick auf das aktuelle GFS-Modell (GFS steht für Global Forecast System) die Extrem-Hitze mit bis zu 45 Grad am 19. Juli sehr wohl für möglich. Ein Wert, den er eigentlich erst in „30...40 Jahren“ prognostizierte – bis die Prognose für die kommende Woche erschien. Um eine sichere Vorhersage handelt es sich dabei jedoch noch nicht; lediglich um die erste Hochrechnung der Wettermodelle, die alle sechs Stunden neu durchgerechnet werden.

Andere Meteorologen sind jedoch eher pessimistisch, was den Temperaturen-Rekord angeht. Laut dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) würden für den von Schwanke angesprochenen 19. Juli „nur“ 30 Grad vorhergesagt. Dem schließt sich auch Metorologe Janek Zimmer („Kachelmannwetter“) an, der auf Twitter schreibt: „Der Boden ist nicht so ausgedürrt, wie es das aktuelle Wettermodell aktuell sieht. Demzufolge wird auch die Verdunstung durch Pflanzen vorhanden sein und die Temperaturen nicht so hoch gehen können.“ Freibäder in Köln und anderen NRW-Städten sind also dennoch ein ideales Ausflugsziel.

Und wie reagiert der Deutsche Wetterdienst DWD? Ein Meteorologe des Wetterdienstes spricht zwar sehr wohl von einer „nächsten Hitze-Periode ab Sonntag“, für speziell den 17. Juli sagt der Wetterdienst allerdings „nur“ Temperaturen von bis zu 35 Grad vor allem im Südwesten von NRW voraus. Eine exakte Vorhersage über einen Zeitraum von mehr als einer Woche im Voraus gibt es beim DWD jedoch noch nicht. Fest steht bislang also nur: Ab dem 17. Juli wird es sehr heiß in NRW.

► Bevor die Hitze kommt: Für ausreichend Getränkevorräte sorgen. „Gute Durstlöscher sind Mineralwasser (auch gegen den Mineralverlust durch Schwitzen), verdünnte Säfte und Kräuter- oder Früchtetee – aber nicht eiskalt! Kühl oder lauwarm helfen sie dem Körper besser, mit der Hitze umzugehen“, informiert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Alkohol- oder koffeinhaltige Getränke seien zu vermeiden, weil sie den Kreislauf zusätzlich belasten.

► Räume abdunkeln und für Schattenplätze auf Balkon oder Terrasse sorgen.

► Dosierung von Medikamenten bei Hitze anpassen (zuvor dringend Rücksprache mit Arzt halten).

► Wenn die Hitze da ist: weite, leichte und helle Kleidung tragen, bei Aufenthalt im Freien eine Kopfbedeckung.

► Viel trinken, mindestens anderthalb bis zwei Liter pro Tag. „Schaffen Sie kleine Erinnerungshilfen (zum Beispiel ein volles Glas griffbereit in Sichtweite stellen, gemeinsam mit dem Hausarzt einen Trinkplan erstellen)„, rät das BBK weiter.

► Gemüse, Salate und wasserreiches Obst sind bei Hitze ideal. Salzhaltige Lebensmittel helfen, den Mineralverlust auszugleichen. Schwer verdauliche und fettreiche Gerichte vermeiden, diese belasten den Körper zusätzlich.

Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

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