Mitsubishi Eclipse Cross: Extrovertierter Elektriker - Thüringen - inSüdthüringen

2022-09-10 10:27:59 By : Mr. TEYES Factory

Auffallen sofort: Der Mitsubishi Eclipse Cross ist ein Hingucker, dabei ist er eigentlich ein ganz ein Braver. Mit dem komplexen Plug-in-Hybrid kommt man zur Not auch ohne Sprit aus. Aber eben nicht so wahnsinnig lange.

Autotest - Ein Statement. Das vermissen wir ja heute recht oft im automobilen Einheitsbrei. Höher gelegt und trotzdem irgendwie weichgespült – das sind heute viele Autos. Der Mitsubishi Eclipse Cross haut da schon ein bisschen mehr drauf. Zumindest designmäßig. Schmale LED-Schlitze fürs Tagfahrlicht, wilde Sicken in den Flanken, Kunststoffbeplankung rundum und 18 Zoll große Räder. Das macht schon was her. Mit seinem großen, schwarzen Grill blitzt er fast ein bisschen böse und düster aus der Menge heraus.

Dabei ist der Mitsubishi Eclipse Cross PHEV, der sich die Technik unterm Blech – zumindest in ähnlicher Form – mit dem deutlich zahmer gestalteten Outlander Plug-in teilt, eigentlich ein total bodenständiger Geselle. was wiederum auch eine Wohltat ist. Denn in vielen Konzernen wirkt neben dem serienübergreifenden Gleichteil-Motto auch der Bannstrahl für jegliche Mechanik im Innenraum. Offensichtlich hat man sich dort des alten Aha-Hits „Touch me“ besonnen – und meint, jede Funktion über Tatschen am Bildschirm modern und besser zu machen. Mitsubishi dagegen verwöhnt dich immer noch mit Knöpfen und Schaltern, die – wie für die Sitzheizung – auch nicht ständig wieder neu angeknipst werden müssen. Irgendwie wohltuend.

Das ist der Eclipse Cross insgesamt: Denn der plug-in-hybride Allradler mit seinem aufwendigen Antriebssystem – der Verbrenner mit 98 PS produziert Strom, der die beiden Synchronmotoren vorne (82 PS) und hinten (95 PS) antreibt – ist eine so ehrliche wie gemütliche Haut. Mit seinem eher sanft abgestimmten Fahrwerk treibt er dich trotz des Allrads nicht zur dynamischen Gangart an. Und trotz einer Systemleistung von 188 PS besteigst du keine der typischen Elektro-Raketen: 10,9 Sekunden braucht der Eclipse Cross, bis er die 100er-Marke geschnupft hat, bei knapp über 160 ist eh Schluss. Rein elektrisch streicht er bei Tempo 135 die Segel. Und: Reizt du die Höchstgeschwindigkeit länger aus, mahnt er dich zum Lupfen des Gaspedals.

Wer den Plug-in-Hybrid immer brav anstöpselt, kommt im Winter rund 35 Kilometer – statt der versprochenen 61 – weit. An starken Ladesäulen ist der – für den Akku gesündere – Wert von 80 Prozent in einer guten halben Stunde wieder aufgefüllt. Was ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist: Wenn der Eclipse Cross bei größerem Leistungsabruf vom seriellen Hybridmodus in den paralleln wechselt. Das geschieht zwar, ohne dass du es merkst, aber dann wirkt der 2,4-Liter-Benziner schon ein wenig angestrengt, da er nicht der Generator ist, sondern auch noch die Vorderachse mit Kraft bedienen muss. Bei solchen Aktionen wird das sonst butterweich agierende Ein-Gang-Getriebe zum Jaulomaten – aber nur da, denn sonst hält es Drehzahl und Geräuschkulisse in einem lobenswert niedrigen Bereich.

Nicht so ganz lobenswert, aber immer noch okay: der Verbrauch. Im Test holt sich der Eclipse Cross 5,9 Liter Super aus dem Tank – und nascht dabei auch den Akku komplett leer.

Der üppigst ausgestattete Mitsubishi Eclipse Cross landet in der Top-Ausstattung, die auch so heißt, bei 48 300 Euro. Einziges dann noch orderbares Extra: der Metallic-Lack.