360 Smart Life S10 Test: Lohnt es sich den Saugroboter zu kaufen?

2022-08-08 15:49:14 By : Mr. liangzhao zhou

Der per Indiegogo Crowdfunding Kampagne finanzierte 360 Smart Life S10 Saugroboter mit Wischmodus sorgte schon vor dem Verkaufsstart für Kontroversen und auch in Testberichten gibt es klare Meinungsunterschiede. Wir haben deshalb 360 Smart Life S10 selbst getestet und berichten über unsere Erfahrungen. Außerdem verraten wir, ob der Putzroboter seinen Preis wert ist.

Bei einigen Indiegogo Unterstützern sorgte die verzögerte Auslieferung von 360 Smart Life S10 bereits vor der offiziellen Bestellbarkeit des neuen Modells für Unmut. Schließlich hatte der Hersteller mit dem Versprechen zahlreicher neuer Innovationen das Interesse stark angeheizt.

In unserem Test stellte sich 360 Smart Life S10 allerdings zwar als guter, jedoch nicht als außergewöhnlicher Saugroboter heraus. Denn der zuverlässigen Navigation, langen Akkulaufzeit und ordentlichen Reinigungsleistung, standen lästige Macken wie die fälschliche Einstufung von Teppichen als „Hindernis“ gegenüber. Zudem hätten wir uns für diesen Preis mehr Zubehör wie eine Bodenschutzmatte an der Ladestation gewünscht, um den nach der Reinigung schmutzigen und feuchten Lappen von empfindlichen Untergründen fernzuhalten.

Wir empfehlen 360 Smart Life S10 deshalb vor allem als Putzroboter für Besitzer unempfindlicher Hartböden. Unserem hochpreisigeren Favoriten Roborock S7 konnte 360 Smart Life S10 aber nicht das Wasser reichen.

Das runde Gehäuse von 360 Smart Life S10 ist wahlweise in schwarz oder weiß auswählbar und nur 8,5 Zentimeter hoch. Damit unterbietet es viele Konkurrenzmodelle um etwa einen Zentimeter, was in unserem Test dafür sorgte, dass der Saugroboter auch unter ein Sofa gelangte, das sonst zu niedrig für die automatische Reinigung ist.

Auffällig an 360 Smart Life S10 ist außerdem, dass es keinen Laser-Tower an der Oberseite gibt, wie z. B. bei Roborock Saugrobotern. Stattdessen wurden vorne ein DS-Laser und zwei OLS-Laser zur systematischen Navigation verbaut. Das ist der Grund, warum er auch flacher ist als Modelle mit Laser-Tower. Im Inneren des Roboters stecken außerdem ein 500 Milliliter Staub- und 520 Milliliter Wassertank, wobei Nutzer per App festlegen können, wie viel Wasser letzterer an den Wischmopp abgeben soll. Dadurch lassen sich empfindliche Böden mit weniger Feuchtigkeit reinigen als robuste.

Abgerundet wird die Ausstattung durch zwei waschbare Wischmopp-Aufsätze, eine Ladestation mit verschiedenen Steckdosenadaptern und eine Bedienungsanleitung. Extras wie Ersatzbürsten oder eine Bodenschutzmatte sucht man allerdings vergeblich. Auch Reinigungsmittel wird keines mitgeliefert.

Während der Reinigung orientiert sich 360 Smart Life S10 mithilfe seiner Laser Distanz Sensoren und dreht so oft bereits einige Zentimeter vor Erreichen eines Hindernisses ab, ohne dieses zu berühren. Trotzdem rät der Hersteller dazu besonders empfindliche Gegenstände, wie Bodenvasen, vor der Reinigung wegzuräumen. Außerdem empfiehlt er auch Schnüre von Jalousien oder Stromkabel, in die sich 360 Smart Life S10 verheddern könnte, wegzuräumen. Wir haben solche Hindernisse deshalb im Test etwas erhöht über einen Stuhl gehängt, so dass sie nicht extra von der Wand gelöst werden mussten.

Richtig smart wird die Saugroboter Bedienung durch die Möglichkeit per App Echtzeit Raumkarten einzusehen und bis zu vier Etagen zu speichern. Außerdem lassen sich über die App verschiedene Saug- und Wischeinstellungen für unterschiedliche Räume festlegen und diese mit Zeitplänen oder auch virtuellen Begrenzungen versehen.

Darüber hinaus haben Nutzer die Möglichkeit nicht nur die beim Wischen verwendete Wassermenge in der App zu definieren, sondern auch die Saugstärke des Roboters anzupassen. Das bewerteten wir als besonders praktisch, denn so ist es möglich beispielsweise 360 Smart Life auf Fliesen mit intensiverer Feuchtigkeit wischen zu lassen als auf empfindlicherem Holzboden. In Bereichen, in denen in der Regel mehr Verunreinigungen anfallen, wie z. B. Krümel in der Küche, ist zudem eine höhere Saugkrafteinstellung hilfreich.

Der 360 Smart Life S10 Saugroboter mit Wischmodus kann wahlweise über Tasten am Gehäuse, über die 360Robot App (Android | iOS) oder verknüpft mit einem der nachfolgenden Sprachassistenten gesteuert werden.

Zuerst alle Schutzfolien und Stoßdämpfer aus Schaumstoff vom Saug-Wischroboter abziehen und sein Kabel mit dem passenden Steckdosenadapter verbinden. In unserem Test stellte sich der EU-Adapter dabei als sehr stabil heraus.

Anschließend das Kabel in die Ladestation stecken und die Ladestation mit einer Steckdose verbinden. Falls das Kabel zu lang ist, kann es dezent auf der Rückseite der Ladestation verborgen werden und ist damit keine Stolperfalle für den Saugroboter. Sehr gut, denn ein Kabelmanagement vermissen wir oft bei Konkurrenzmodellen.

Als letzte Vorbereitungsmaßnahme den Roboter auf die Ladestation setzen. Erlischt die Stromanzeige der Station, wurde er richtig platziert.

360 Smart Life S10 Installation der App

Für eine möglichst umfassende Bewertung haben wir die Leistungsfähigkeit des 360 Smart Life S10 Saugroboters mit Wischmodus hinsichtlich seiner Navigation, Ausdauer und Gründlichkeit geprüft.

Dazu wurde eine vorher markierte Testfläche mit folgenden trockenen, sowie feuchten oder teilweise sogar klebrigen Verschmutzungen versehen:

Verunreinigungen für den Saugmodus-Test

Testflecken für den Wischmodus

Um echte Härtefälle zu simulieren, ließen wir außerdem die feuchten Materialien über Nacht antrocknen, so dass sie fest am Boden klebten. Während 360 Smart Life S10 den trockenen Schmutz zuverlässig einsaugte, zeigt sich beim Wischmodus ein ganz anderes Bild. Hier gelang es ihm nur die noch nassen Flecken zu entfernen, da er mit seinem Wischmopp lediglich darüberfuhr, also den Boden nur nebelfeucht wischte.

Im Test lösten sich zwar die eingetrockneten Kaffee- und Apfelbreiflecken erstaunlich schnell vom Vinyluntergrund, bei Senf-, Ketchup- und Kondensmilch blieben jedoch deutlich sichtbare Spuren zurück, da 360 Smart Life S10 weder kräftig „schrubben“ noch die Verklebungen durch die Verwendung von Reinigungsmitteln auflösen konnte.

Mit diesem Problem steht der Saug-Wischroboter jedoch nicht allein da. Selbst der Stiftung Warentest Wischroboter Sieger 2020, iRobot Braava jet m6, scheiterte am getrockneten Senf.

Insgesamt lässt sich also sagen, dass 360 Smart Life S10 gut zur Trockenreinigung von Hartböden oder zur Entfernung frischer Flecken geeignet ist. An den drei unterschiedlich hohen Teppichen auf unserer Testfläche scheiterte der Saugroboter mit Ausnahme einer wenigen Millimeter hohen Fußmatte im Eingangsbereich jedoch konsequent. Andere Tester berichten jedoch, dass bei ihnen die Teppichreinigung funktioniert habe und der Roboter eher an der Möbelerkennung scheiterte.

Die Navigation funktionierte auf unserer rund 130 Quadratmetern Prüffläche meist sehr zuverlässig und 360 Smart Life S10 fuhr die Böden Bahn für Bahn ab. Nur als wir uns ihm mehrfach bewusst in den Weg stellten, brachte dies den Roboter so aus dem Konzept, dass er mehrfach versuchte sich den Weg „frei zu boxen“, statt sich dorthin zu wenden, wo er freie Fahrt hatte. Da er jedoch durch vorne liegende Bumper abgepuffert wird, besteht auch in so einem Ausnahmefall keinerlei Verletzungsgefahr. Davon abgesehen erfolgt die Reinigung meist ohnehin in Abwesenheit der Besitzer.

Mit seiner großzügigen Akkulaufzeit konnte 360 Smart Life S10 dagegen absolut überzeugen, auch wenn die Herstellerangabe von bis zu drei Stunden unter Alltagsbedingungen kaum erreichbar ist.

Für Roborock S7 müssen Nutzer etwas mehr ausgeben als für 360 Smart Life S10. Wenn sie außerdem die praktische Schmutzabsaugstation für das Roborock Modell mit bestellen, kann der Preisunterschied sogar bei rund 300 Euro liegen (Stand: 09/2021).

Doch wir finden: Die Investition kann sich lohnen. Denn Roborock S7 navigiert systematisch per Laser und arbeitet in unseren Tests dadurch noch effizienter und schneller als 360 Smart Life S10. Außerdem meisterten die Roborock Testgeräte durchgehend auch Teppiche mit bis zu 1,5 Zentimetern Höhe, während 360 Smart Life 10 diese, zumindest in unserem Test, komplett aussparte. Andere Nutzer berichten hier zumindest bei Kurzfloorteppichen von positiven Erfahrungen.

Immerhin bei der Lautstärke und Tankgröße kann 360 Smart Life S10 punkten. Er arbeitete in unserem Test deutlich leiser und konnte durch seinen 500 Milliliter Staub- bzw. 520 Milliliter Wasserbehälter überzeugen. Roborock S7 bietet in dieser Hinsicht „nur“ 470 Milliliter Platz für Schmutz und einen 300 Milliliter Wasserspeicher.

Tipp der Redaktion: Preislich mit 360 Smart Life S10 vergleichbar und trotzdem sehr leistungsstark ist das S7 Vorgängermodell Roborock S6, das uns bereits im mehrjährigen Langzeittest überzeugen konnte.

Hier geht’s zur 360 Smart Life S10 Produktseite des Herstellers.

Sammelte schon im Studium Erfahrungen mit innovativen Ambient Assisted Living Geräten und bloggte viele Jahre darüber. Mariella Wendel gehört von Anfang an zum home&smart-Redaktionsteam und testete die Echo Lautsprecher bereits vor der Markteinführung in Deutschland. Außerdem verfasste sie 2017 die erste umfassende Übersicht Alexa kompatibler Geräte. Heute zählen außerdem intelligente Haushalts-Gadgets und fernsteuerbare Gartengeräte zu ihren Lieblingsthemen.

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